Glücksatlas 2014: Deutsche auf historischem Glücksniveau
Die Zufriedenheit mit Einkommen, Arbeit und Familienleben hat in Deutschland im letzten Jahrzehnt spürbar zugenommen. Schleswig-Holstein ist die zufriedenste Region Deutschlands. Die süddeutschen Regionen legen zu. Das sind Ergebnisse des »Deutsche Post Glücksatlas 2014«, der umfangreichsten Bestandsaufnahme zur Lebenszufriedenheit in Deutschland.
Glücksranking der Regionen
Seit 2010 befindet sich Deutschland mit 7,0 Punkten auf einem Zufriedenheitsplateau, das es auf diesem Niveau und über einen solchen Zeitraum noch nicht gegeben hat. Während sich die Zufriedenheit in den deutschen Regionen insgesamt angenähert hat, ist der Abstand zwischen ost- und westdeutschen Regionen wieder größer geworden. Er beträgt aktuell 0,36 Punkte, nachdem er 2012 mit 0,2 Punkten fast ausgeglichen schien und seinen niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung erreicht hatte. 1991 betrug die Lücke noch 1,3 Punkte. Die Gründe für die Spreizung liegen einerseits in den nach wie vor schlechteren wirtschaftlichen Bedingungen im Osten etwa bei der Beschäftigung und im Lohnniveau.
Positiv stechen die süddeutschen Regionen heraus, welche die Finanzkrise 2008/09 besonders hart getroffen hatte: Sie haben im Glücksranking zugelegt. Sowohl Baden und Württemberg als auch Bayern und Franken konnten ihre Zufriedenheitswerte bzw. Rangplätze verbessern. Die westdeutschen Regionen liegen insgesamt sehr eng beieinander. Die Spitze des Glücksrankings 2014 führen die norddeutschen Regionen Schleswig-Holstein (7,30), Hamburg (7,18) und Niedersachsen/Nordsee (7,15) an. Damit hält der Norden, wie schon in den vergangenen Jahren, die drei führenden Plätze, wobei sich zwischendurch Hamburg und Schleswig-Holstein an der Spitze ablösten. Die Mehrzahl der westdeutschen Regionen liegt mit Werten um die 7,05 ganz eng beieinander, sodass zwischen Hessen (Platz 4 mit einem Zufriedenheitswert von 7,08) und Westfalen (Platz 12 mit 7,02) keine statistisch signifikanten Unterschiede bestehen. Die ostdeutschen Regionen liegen hinten - Schlusslicht ist Brandenburg (6,60), gefolgt von Sachsen-Anhalt (6,64) und Mecklenburg-Vorpommern (6,67). Insgesamt ist aber der Abstand zwischen der glücklichsten und der unglücklichsten Region geringer geworden: Betrug er 2011 noch 0,93 Punkte, so ist er 2014 auf 0,69 geschrumpft. Man kann von einer Angleichung der Glücksverhältnisse sprechen.
Erkennbar zufriedener als noch vor zehn Jahren sind die Deutschen vor allem mit dem Haushaltseinkommen, der Arbeit und dem Familienleben. Schwächer entwickelte sich die Lebenszufriedenheit in den Bereichen Wohnen, Gesundheit und Freizeit.