Glücksatlas 2014: Deutsche auf historischem Glücksniveau
Die Zufriedenheit mit Einkommen, Arbeit und Familienleben hat in Deutschland im letzten Jahrzehnt spürbar zugenommen. Schleswig-Holstein ist die zufriedenste Region Deutschlands. Die süddeutschen Regionen legen zu. Das sind Ergebnisse des »Deutsche Post Glücksatlas 2014«, der umfangreichsten Bestandsaufnahme zur Lebenszufriedenheit in Deutschland.
Zufriedenheit von Menschen mit Behinderung
In diesem Jahr hat der Deutsche Post Glücksatlas sich schwerpunktmäßig mit dem Lebensgefühl von Menschen mit Behinderung in Deutschland befasst. "Nachdenklich stimmt uns, dass Menschen mit Behinderung weniger zufrieden mit ihrem Leben sind und dass sich daran seit vielen Jahren nur wenig geändert hat", sagt Jürgen Gerdes, Konzernvorstand Post - eCommerce - Parcel der Deutschen Post DHL. "Positiv ist jedoch die überwältigende Zustimmung der Bevölkerung zu einer inklusiven Gesellschaft. Auch die Wirtschaft muss ihren Teil dazu beitragen, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt am Arbeitsleben teilhaben können."
Die Analyse von Befragungsdaten des zugrunde gelegten Sozio-oekonomischen Panels ergibt, dass schwerbehinderte Personen - das sind circa neun Prozent der Bevölkerung - um 0,9 Punkte weniger zufrieden mit ihrem Leben sind als die Gesamtbevölkerung. Dieser Abstand hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren kaum verringert. Besonders unzufrieden sind Menschen mit Behinderung mit ihrer Gesundheit, dem Einkommen, dem Familienleben und der Arbeit. Gefragt, wo sie sich am meisten Unterstützung wünschen, steht die "Hilfe im Umgang mit Ämtern und Behörden" an erster Stelle. Die persönliche Lebenszufriedenheit hängt für Menschen mit Behinderung jedoch stärker von der Wertschätzung durch die Gesellschaft (59 Prozent) ab als von staatlicher Unterstützung (8 Prozent).
Zu einer gegenteiligen Einschätzung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderung kommt hingegen die Gesamtbevölkerung: 68 Prozent der Deutschen glauben, dass sich die Lebenssituation von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft in den letzten zehn Jahren generell verbessert habe, wie Forsa ermittelte. Der Unterschied zwischen beiden Einschätzungen kommt dadurch zustande, dass Menschen mit Behinderung relativ wenig Kontakt zu Nicht-Behinderten haben: Laut Forsa haben 52 Prozent der Bevölkerung nach eigenen Angaben "nur selten oder nie" mit Menschen mit Behinderung zu tun und weitere zwölf Prozent "hin und wieder".
Insgesamt 98 Prozent der Bevölkerung ist das gesellschaftliche Leitbild einer gleichberechtigten "inklusiven Gesellschaft" wichtig, für 70 Prozent sogar sehr wichtig. Zwei Drittel der Bevölkerung (64 Prozent) sind der Meinung, dass Kinder mit Behinderung gemeinsam mit Kindern ohne Behinderung in einer allgemeinen Schule unterrichtet werden sollten.
http://www.gluecksatlas.de
Die Datenbasis des "Deutsche Post Glücksatlas 2014", die Professor Bernd Raffelhüschen, Direktor des Forschungszentrums Generationenverträge an der Universität Freiburg und Johannes Vatter von der Universität Freiburg ausgewertet haben, beruht sowohl auf dem Sozio-oekonomischen Panel (SOEP), das seit 1984 die Lebensumstände der Menschen in Deutschland jährlich repräsentativ abbildet, als auch auf aktuellen Umfragedaten des Instituts für Demoskopie Allensbach vom Sommer 2014 (6.094 repräsentativ Befragte ab 16 Jahre). Ein Schwerpunktthema des Glücksatlas 2014 geht der Frage nach, wie weit Deutschland von einer inklusiven Gesellschaft entfernt ist. Hierfür hat das Forsa-Institut exklusiv für den Deutsche Post Glücksatlas Daten von rund 1400 Personen zu Aspekten rund um das Thema Inklusion erhoben.