UB macht mich kaputt
Dachte immer das Beratung der Weg für mich ist. Viel Abwechslung, motivierte und fachlich fitte junge Leute, spannende Projekte mit denen man etwas bewegen kann, die Aussicht auf eine ordentliche Karriere, gut Cash. Jetzt bin ich seit fast drei Monaten im Praktikum bei ner T3 UB. Die genannten Erwartungen haben sich zwar grundsätzlich bestätigt. Komme aber trotzdem überhaupt nicht mit der Arbeit an sich zurecht. Vielleicht ist mein Projekt inkl Vorgesetzter zwar auch extrem blöd aber trotzdem merke ich einfach, dass ich für sowas nicht gemacht bin. Ich sehne mich nach dem Tag an dem es vorbei ist. Im Anschluss an das T3 Praktikum hab ich nach einem Monat Unterbrechung einen Vertrag für ein T2 Praktikum, habe Stand jetzt allerdings nicht vor das ganze anzutreten.
Die Arbeitszeiten und die Aufgaben unter Zeitdruck, bei denen ich gefühlt immer Shortcuts nehmen muss anstatt sie vernünftig zu machen, sodass sie schnell fertig werden, um danach zumindest etwas weniger Anschiss vom PL zu kassieren, machen mich völlig krank. An der Uni hatte ich nie damit Probleme selbstbestimmt auch gerne noch länger und an 7 Tagen die Woche zu arbeiten für sehr gute Noten (also meinen eigenen Erfolg). Aber dieser Buckler Scheiß, bei dem man Vorgesetzten, die meinen sie wären die Kings, in den Arsch kriechen muss und nach deren idiotischer Pfeife tanzen muss, die wiederum von verquerten Spleens derer Vorgesetzter bestimmt wird, geht für mich gar nicht.
Wie ich das sehe ist das allerdings überall so, sowohl in Beratungen als auch der Industrie. Überall mit klassischen Hierarchien schätze ich. Das ist mein allererstes Praktikum, daher ist das ganze jetzt ein gewisser Realitätsschock.
Bin jetzt 22, mit dem WING Master an der Top3 TU bis auf ein Semester Klausuren und die Abschlussarbeit durch und von Noten, außeruniversitärem, Ausland etc auf dem besten Weg danach in die T1/2 UB einzusteigen. Sehe alle Zeit die ich da reingesteckt habe gerade als völlig verschwendet an und bereue, nie viel beim Feiern und dem entspannten Studentenleben dabei gewesen zu sein, außer dem Auslandssemester ansonsten kaum reisen war, sondern immer nur in der TU Stadt gepusht hab. Ich weiß aber zugleich nicht was ich ändern soll oder ob ich den Weg einfach weitergehen soll und mich eben daran gewöhnen sollte weil es mit dem Studium eben nirgends anders ist. Meine sämtlichen Zukunftspläne scheinen gerade Schall und Rauch.
- Hatte jemand schonmal in einer ähnlichen Situation gesteckt?
- Was habt ihr geändert?
- Sollte ich versuchen noch ein anderes Studium zu beginnen?
- Glaubt ihr man kommt als leistungsorientierter Mensch ernsthaft auf die Dauer damit zurecht Lehrer zu sein?