Mein Arbeitsalltag im Vertrieb und Gehaltszusammensetzung (250-500k€ p.A.)
Ich arbeite im Maschinen- & Anlagenbau.
Klein- bis mittelständisches deutsches Familienunternehmen.
In meiner Branche verdient jeder Verkäufer
mit 5-10 Jahren Erfahrung mindestens 100-150k€.
Ist aber auch Internationaler Vertrieb und eine 40 Stunden Woche ist Illusion.
Bin aber im Schnitt bei "entspannten" 60-80 Stunden. Wobei auch Reisezeit miteinfliesst.
Die guten Verkäufer sind dann schon mal bei 200-500k€.
Die besten haben nach oben hin kein Limit.
Aber ich muss auch sagen, bei uns verschwimmt die Grenze zwischen Angestellt und Selbstständig. Hier hat jeder Verkäufer noch eine handvoll Unternehmen angemeldet
über die sie ihre Provisionen aus Ihrem Netzwerk heraus abrechnen.
Beispiel: Ich war letzten Monat in einer Fabrik in Osteuropa einen pot. Kunden besuchen.
Ziel: Verkauf meiner Anlage (Angestellt)
Kunde: Hat 2 alte Konkurrenzmaschinen - und hat momentan nicht genug Budget eine neue, wenngleich, effizientere Maschine zu kaufen.
Handlung: Meine Firma in der ich angestellt bin, berührt keine gebrauchten Anlagen.
Also habe ich eine handvoll Leute aus meinem Netzwerk (Von Brasilien bis China) kontaktiert weil ich einen Interessenten suche der eine gebrauchte Maschine will.
Ergebnis: Ein Unternehmen aus Indien möchte beide Maschinen kaufen, ich verdiene je Gebrauchtmaschine ca. 20k€ (Gesamt 40k, selbstständig) und der Kunde hat zusätzlich das Budget nun auch eine neue Maschine zu kaufen - Provision angestellt ca. 5-10k + Fixgehalt jeden Monat ohnehin 3k.
Fall 2 - selber Kunde: Während meinem Besuch hat mir dieser Kunde ein Muster von einem Produkt gezeigt. Er kauft das momentan in der Türkei ein. Er möchte es nun gerne selbst produzieren (weil günstiger) weiß aber nicht mit welcher Maschine sein Lieferant dieses Produkt erzeugt hat.
Ich nehme also dieses Muster mit auf die nächste Messe (diese war bereits vor 3 Wochen), und finde in meinem Netzwerk den Produzenten solcher Maschinen heraus. Nun gehe ich zu dieser Maschinenbaufirma und erkläre dass ich einen Kunden für sie habe und gegen 5% Provision (Auftragssume - wieder selbstständig) vermittel ich diesen. Auftragssumme sind in diesem Fall ca. 600k€ = 30k€ Provision für mich.
Das heißt ich habe durch ein sehr gutes Meeting in den letzten 3 Monaten rund 90k€ verdient.
Nun könnt ihr selbst rechnen, wie viel man verdienen kann wenn man es auf die Spitze treibt. Auf die Spitze treiben heißt in meinem Fall aber auch 100% internationale Reisetätigkeit und nur ab und zu am Wochenene "paar Stunden Freizeit".
-------------------
Ich habe das gerade in einem anderen Beitrag als Antwort gepostet.
Dachte aber es interessiert vielleicht ein paar mehr Leute.
Ich habe nicht studiert (Kfm. Ausbildung) und ich habe vor 5 Jahren als Vertriebsassistent mit 35k p.A. angefangen. Schon damals hätte ich auch einen IG Chemie Job als Vertriebssachbearbeiter hier bei Rheinmetall annehmen können (60k€ für 35H/Woche, aber langeweile, spiessige Kollegen ohne Weltblick, die alles tun wie sie es tun, weil sie es schon immer so tun --> Hass!)
Aber ich habe damals schon irgendwo, die Perspektive erkannt,
was solch ein internationales Netzwerk an Geschäftsleuten tatsächlich mal bringen kann.
Desshalb bin ich dabei geblieben.
Auf Grund dieser Perspektive habe ich das BWL Studium an der LMU nicht angetreten. Ich dachte, 4-5 Jahre Däumchen drehen, bringt mich nicht weiter. Ich will sowieso niemals als Buchhalter, Controller oder anderweitige Arschgeige enden.
Als Verkäufer/Selbstständiger/Unternehmer, können 5 Jahre verdammt viele Erfahrung und Erkenntnisse etc bringen (SoftSkills > HardSkills - Jedenfalls als selbstänsiger/Verkäufer).
Das kann ein trockenes / parxisfremdes Studium niemals aufwiegen.
Allein mein Netzwerk ist unglaublich.
Zu meinen Freunden und Partnern gehören Leute mit eigenen Golfplätzen, Villen, Bugattis (kein Witz, Kunde aus Indonesien, ich konnte es selbst nicht glauben).......
Lange Rede, kurzer Sinn:
Vergesst mal die standard Karrierewege wenn ihr tatsächlich hungrig auf Erfolg seid.
Schulen, Universitäten, Konzerne formen euch nur so wie sie euch brauchen.
Und deren Ziel ist nicht eure Finanzielle Unabhängigkeit.
Lernt zu denken, erkennt Mittel und Wege, und der Erfolg kommt ganz von selbst.
Lauft Ihr der Herde nach, versucht ihr den selben "erfolgsversprechenden" Weg wie jeder 2. aus eurem Semester zu gehen. Wird wahrhaftiger Erfolg warscheinlich fast unmöglich. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Btw: Ich bin 27....
antworten