Ich bin Wirtschaftsingenieur (B.Eng) und habe mittlerweile knapp 2 Jahre Berufserfahrung und bin in der Region Frankfurt Main. Nun stehe ich vor der "Master"-Frage, soll es lieber ein MBA oder ein Wirtschaftsingenieurwesen Master sein?
Ich hoffe hier auf ein paar kontroverse GEdankengänge :-)

Wie immer: Kommt drauf an ;-)

Wie siehts du deine Zukunft? Möchtest Du dich eher im Ingenieur-Bereich spezialisieren (dann Master) oder möchtest du dich im Bereich General Management breiter aufstellen (dann MBA) oder gar komplett dein Berufsleben ändern?

Beschreib doch mal was du machst und was du später vor hast.

Stell dir dabei selber die Frage: Bringt dir ein Wing Master zukünftig mehr für deinen angestrebten Job oder möchtest du eine grundlegene Änderung in Deinem (Berufs-)leben durch einen MBA erreichen?

Ich stand vor einer ähnlichen Frage (habe bsc in winfo) und wollte nach 3 Jahren Berufserfahrung eine Änderung raus aus der Spezialisierung hin zur Generalisierung (konkret: Raus aus der IT-Implementierung hin in die IT-Strategie), ich habe dann einen MBA an einer Top 3 Business School in D (dazu zählen, Mannheim, WHU und HHL) gemacht.

kannst du denn mit 2 Jahren Berufserfahrung überhaupt einen wirklich guten MBA (siehe Post 2) machen? Durchschnitt ist doch meisten mehr als 5 Jahre

Stimmt, durchschnitt ist 5 Jahre und bei den meisten geht es auch erst nach 3 Jahren.
Die Bewerbung (Essay, TOEFL, GMAT) etc dauern aber auch min. 1 Jahr (wenn man es nebenberuflich macht) und daher würde der TE in die 3 Jahresklassifizierung fallen.

Für mich würde es in deinem Fall maßgeblich auf die Finanzierung ankommen. Der WING Master ist ja in Deutschland mehr oder weniger kostenlos. MBA allerdings sehr teuer. Aus deutscher Sicht kannst du mit dem WING Master alles werden. Der MBA (ich mache selbst einen) ist in Deutschland noch mit Vorurteilen behaftet und nicht immer spiegelt er sich im Gehalt und den Möglichkeiten wieder. Wenn du selbst zahlen musst, mach den WING Master. Wenn du deutliche Unterstützung bekommst den MBA. Wenn du nicht mehr an Technik interessiert bist, kannst du ja auch BWL Master machen in Deutschland.

Wenn MBA, dann lohnt er nur an absoluten Top-Schulen! Mach da keinen Kompromiss, da du es ansonsten bereuen wirst.

sorry, das Finanzierungsargument ist absoluter Schwachsinn und typisch deutsch.
Bildung wird von allen als wichtig betrachtet, keiner möchte aber dafür Geld ausgeben.

Jede gute Schule bietet Finanzierungsmöglichkeiten, bei denen du während des Studiums nicht bezahlst.

Lieber 40000 Euro für einen guten MBA ausgeben (der dir nachher auch einen Job >80k verschafft) als einen 10k MBA der dir - außer ein bisschen BWL Wissen - nichts bringt.

Danke für das Feedback.
Ich beschreibe kurz meine Situation näher; ich bin aktuell eher im kaufmännischen Bereich tätig (nämlich Vertrieb und vorher war ich im Produktmanagement) und habe aktuell das Gefühl, dass mir der technische Bereich ?etwas zu kurz kommt?. Somit war mein Gedanke, dass ich während des Masters den techn. Schwerpunkt vertiefe und quasi ?on the job? meinen kaufmännischen Schwerpunkt weiter auspräge.
Ein BWL Master kommt nicht infrage, allerdings ? wie bereits geschrieben ? spiele ich ebenso mit dem Gedanken einen MBA zu machen. Im Rahmen meiner Berufstätigkeit habe ich bereits für das angestrebte Studium gespart, der MBA sollte also möglich sein. Ich habe zudem auch meinen Arbeitgeber noch nicht nach einer eventuellen Unterstützung gefragt. Meine Befürchtung ist allerdings, dass ich mit einem MBA meine technische Qualifikation zu sehr in den Hintergrund stelle. Wie sehr ihr das?

Da liegst du ja nicht ganz falsch. Aber für 40.000 Euro bekommst du halt keinen richtig guten MBA. Allein die Studiengebühren liegen bei den guten Programmen bei 55-100 TEUR und hinzu kommen dann noch 1-2 Jahre je nach Programmlänge Verdienstausfall und ggf. Mehrkosten für Umzug etc. Lebenshaltung lasse ich mal außen vor, da man ja ohnehin Leben muss aber auch das kann zu Buche schlagen, wenn man den MBA in einer teuren Gegend macht. Sicherlich letzteres fällt auch bei einem Master oder anderartiger Fortbildung an, aber man muss sich das im Einzelfall schon sehr gut durchrechnen und darf da nicht blauäugig heran gehen. Und der Vorteil in Deutschland ist halt, dass der Steuerabzug eine super Möglichkeit bietet diese Kosten zu drücken. Wer das nicht bedenkt wäre ja dumm. Und es geht rein darum sich mal zu informieren wie dieser Effekt für einen persönlich aussehen würde. Nicht mehr und nicht weniger...

PS: Wer nur einen 80-100k Job nach dem MBA mit mehrjährigen Berufserfahrung bekommt, für den hat es sich aus meiner Sicht nicht gelohnt. Ich würde mir nach 5-10 Jahren definitiv so 150-200k erwarten, da ich schon vor dem MBA um die 100k verdient habe. Aber auch das ist natürlich individuell zu sehen und hängt auch von der Gegend, in der man arbeitet ab sowie dem Zeitpunkt zu dem man den MBA macht.

Mit einem MBA ist die Maschrichtung ganz klar weiter weg aus der technischen Position hin zu mehr kfm. Themen.
Wie ich es rauslese möchtest hast du aber mehr Spaß an den technischen Themen und möchtest nicht unbedingt komplett in die bwl Schiene "abrutschen".
Ich würe dir daher empfehlen: Mach erstmal deinen Master, einen (E)MBA kannst du auch noch in einem wesentlich höheren Alter (durschnitt MBA liegt bei ~34 Jahren, EMBA bei >40) machen.

da hast du Recht. Ich wollte nur hervorheben, dass bei einem MBA für viele (in D) der Preis entscheidend ist - was nach meiner Ansicht das total falsche Kriterium ist.

Stimmt ein Top-MBA in Harvard ist natürlich teurer, ich zielte aber eher auf die auch sehr guten Programme in D bzw. Europa ab (die im Bereich von 40k-60k) liegen.