Also mal als Erfahrungsbericht, da ich beides gemacht habe:
Im Studium lernt man im Vergleich zur Ausbildung als Steuerfachangestellter ÜBERHAUPT GAR NIX in den Bereichen externes Rechnungswesen/Steuern.
Wie das bei anderen kaufmännischen Berufen aussieht, kann ich nicht sagen, aber als überdurchschnittlicher Absolvent einer Ausbildung im Steuerfach bringt man schon ziemlich viel mit, auch dadurch bedingt, dass man in der Ausbildung natürlich schon sehr viel praxisorientierter unterwegs war, als im Studium. Gerade im Bereich Buchführung ist Praxiserfahrung mMn nicht unwichtig.
Als Chef würde ich für eine "normale" Tätigkeit im Rechnungswesen eher einen guten, ehemaligen Azubi nehmen als einen Uni-Absolventen, auch wenn dieser einen Master hat.
Der Uni-Absolvent hat das Plus, eventuell noch ein paar speziellere Gebiete im Steuerrecht oder in der Bilanzierung bearbeitet zu haben, also z.B. Konzernbilanzierung, IFRS etc. Allerdings muss man dazu wohl sagen, dass man auch hier im Studium eher die absoluten Grundkenntnisse vermittelt bekommt.
Am sinnvollsten ist wohl, erst eine Ausbildung zu machen, und dann zu studieren. Allerdings kommt man dann mit Master auf insgesamt 8 Jahre Ausbildung, das ist schon verdammt viel, zumal man nach den 8 Jahren auch nicht der absolute Crack in dem Gebiet ist.
Eigentlich ist der Weg über Ausbildung und die Weiterbildungen (z.B. Steuerfachwirt, Steuerberater etc.) gar nicht verkehrt, weil man da wirklich alles von der Pike auf lernt. Da wird man nach 8 Jahren wohl fachlich weiter sein, als nach einem Studium, behaupte ich mal.
Leider ist die Bezahlung unfassbar mies, weswegen dieser Weg dann wieder sehr unattraktiv ist.
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