WiWi Gast schrieb am 18.12.2022:
Es ist keine konkrete Rechnung aber die aus der Hüfte Antwort wenn ein Kunde fragt und dann muss man es nachrechnen z.B. verschiebt die aktuell 0.5% oder 0.2% Regelung die Grenze oder auch wenn mit Entgeltumwandlung zugeschossen wird ...
Also hier hat es ja schon jemand geschrieben, es gibt zu viele Variablen, die eine pauschale Aussage definitiv verbieten. Das weiß ich auch ohne Steuerberater zu sein.
Das aus meiner Sicht wichtigste Argument:
Damit "es sich lohnt" muss man den Dienstwagen ja mit einer Alternative vergleichen. Wenn die Alternative in Summe noch teurer ist, dann lohnt sich auch ein Dienstfahrzeug auf das man einen verhältnismäßig hohen geldwerten Vorteil besteuert.
Die naheliegende Alternative zum Firmenwagen wäre hier wohl, dass man sich privat ein Fahrzeug anschafft und alle (!) Kosten aus eigener Tasche bzw. dem Nettogehalt selbst zahlt.
Mal ein paar Faktoren, die je nach Ausprägung den Dienstwagen entweder auch bei großen Entfernungen zwischen Wohnung und Tätigkeitsstätte gegenüber dem Privatfahrzeug attraktiv machen oder eben auch nicht.
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Wer zahlt effektiv die Leasingrate und Kosten für den Dienstwagen - der AG durch ein zusätzlich zum Bruttogehalt AG-gestelltes Budget oder der AN durch Bruttoumwandlung?
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Sofern AG-gestelltes Budget - wird dieses nicht in Anspruch genommen, besteht die Möglichkeit auf Auszahlung als Bruttogehalt oder andere Sachleistung?
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Gibt es Auflagen/Einschränkungen zur privaten Nutzung des Fahrzeugs, bspw. trägt der AG die Kosten aus privater Nutzung, Benzin & Kraftstoff auch bei einem hohen Anteil an privat gefahrenen Kilometern?
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Je weiter die Entfernung zwischen Wohnung und Tätigkeitsstätte (also desto höher der entfernungsabhängige Anteil am geldwerten Vorteil) desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass man diesen Weg täglich fährt. Je seltener man diesen tatsächlich absolviert, desto eher lohnt sich die Besteuerung mit 0,002% BLP pro tatsächlich gefahrenen Kilometern.
- Persönliche Präferenz: möchte man zwingend alle 3 oder 4 Jahre ein Neufahrzeug fahren, oder kommt man damit klar ein privat gekauftes Fahrzeug auch 5...8...10 Jahre zu nutzen.
Mein Fazit: Ceterum censeo, dessen fachliche Expertise man übrigens auch besser nicht anzweifeln sollte, wenn man hier regelmäßig liest, hat mit seiner Aussage bzgl. "dünnem Eis" absolut recht.
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